Gestern habe auch ich es endlich geschafft! Der Himmel war klar und - anders als an den anderen Tagen - verdeckte auch kein einzelnes, kleines Wolkenband die Region des Himmels, in der ich C2014/Q2 Lovejoy vermutet habe. Stattdessen präsentierte sich ein fast wolkenfreier, recht dunkler Himmel. Für eine Beobachtung von der Sternwarte Dortmund aus war die Zeit dennoch knapp bemessen, denn das Feuerwerk zum Abschluss des Winterleuchtens im Westfalenpark würde feine Schwebstoffe in der Luft verteilen.
Also habe ich meine Ausrüstung zusammengesucht und mich dann auf den Weg gemacht. Sobald das Dach der Sternwarte geöffnet war, erschienen auch einige interessierte Besucher und fragten, ob sie einen Blick durch das Teleskop werfen dürften. So habe wir kurzerhand erst einmal das Teleskop auf die Plejaden ausgerichtet.
Etwa drei Sucherdurchmesser in “vier Uhr Richtung” von den Plejaden entfernt sichtete ich dann auch den Kometen Lovejoy. Visuell als recht großes Wölkchen zu erkennen und auch mit blossem Auge mit einem leichten Grünton versehen.
Es ergab sich dann die Gelegenheit die Kamera zu montieren und an den helleren Sternen in der Umgebung des Kometen einzurichten. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch rech optimistisch und mit den Einstellungen zufrieden. Als ich dann das Teleskop auf den Kometen ausgerichtet hatte, wurde ich von den Ergebnissen enttäuscht…
Gestern Abend konnte ich die Ursache nicht mehr lokalisieren. Doch immer, wenn ich das Teleskop auf den Kometen gerichtet habe, rutschte die Kupplung der Montierung ein wenig so zeigten die Bilder anstelle schöner, punktförmiger Sterne diese hässlichen Streifen. Das war nicht das, was ich mir vorgestellt habe.
Das Problem hätte ja auch transient sein und nach einiger Zeit verschwinden können. Daher habe ich die Kamera in den Intervallmodus gesetzt und habe sie dann, ohne weitere störende Eingriffe, eine Reihe von Aufnahmen machen lassen.
Was soll ich sagen? Zwischendurch gab es immer mal ein paar Aufnahmen, bei denen die Montierung schön sauber gegriffen hat. Es ist sicher unnötig zu erwähnen, dass in diesen Momenten Lovejoy in der Aufnahme natürlich nicht sichtbar war.
Ich habe dann viele Aufnahmen gemacht, in der Hoffnung, zwischendurch einmal ein nicht ganz schlechtes Bild zu erhalten. Das nachfolgende Bild ist dann das Ergebnis meiner Bemühungen. Es sind zwar noch immer Strichspuren zu erkennen, die sich bisher auch jedem Versuch einer Nachbearbeitung widersetzt haben; doch immerhin ist es meine Aufnahme des Kometen.
Den Plan, eine Vielzahl von Aufnahmen zu erstellen, um die Bilder dann stacken zu können, habe ich dann für diesen Abend erst einmal aufgegeben. Vielleicht habe ich Glück und es ergibt sich noch einmal eine Gelegenheit dazu.
Für die Besucher der Sternwarte war es allerdings dann auch interessanter, anstelle meiner Kamera zuzusehen einen Blick durch das Okular werfen zu können. Neben Lovejoy habe ich das Teleskop erneut auf die Plejaden und auf den Orionnebel gerichtet. Gut, dass ich vorab noch einmal in der Wikipedia nachgesehen habe, so konnte ich mit ein wenig angelesenem Wissen glänzen.
Das Feuerwerk zum Ende des Winterleuchten war übrigens schön anzusehen. Nächstes Jahr werde ich sicher auch wieder an diesem Abend im Park sein und mir das Feuerwerk betrachten.
Zu Hause angekommen habe ich allerdings auch festgestellt, dass wenige Kilometer von Dortmund entfernt der Himmel tatsächlich schon etwas besser ist. Ich habe dann von meiner Einfahrt aus mit meinem Fernglas auf Anhieb Lovejoy gefunden. Wenige Minuten später habe ich dann auch M31 lokalisiert.
Für diesen Abend war es dann aber für mich auch genug. Mein eigenes Teleskop wollte ich dann nicht mehr aus dem Keller herauftragen.